Content-Marketing im Wandel: Wie du mithilfe von KI hervorragende Artikel schreibst und wie sich der Blick auf Content verändert
Seit einigen Wochen hat ein neuer Player den Markt des Content-Marketings betreten und sorgt für Furore: ChatGPT. Das Sprachmodell von OpenAI ist in der Lage, automatisch Texte zu generieren.
Doch was bedeutet das für die Zukunft von Artikeln im Content-Marketing? In diesem Blog-Artikel geht es darum, was einen „guten“ Content-Marketing-Text eigentlich ausmacht und wie automatisierte Lösungen hierbei helfen.
Was ist ChatGPT?
Alle reden von ChatGPT. Doch was ist das eigentlich? Der Fachverlag für IT-Technologie Heise erklärt:
ChatGPT lernt aus (gegebenenfalls leider fehlerhaften) Daten eine Wahrscheinlichkeitsverteilung von Wortfolgen. Basierend auf den zuvor generierten Wörtern sagt ChatGPT dann das am wahrscheinlichsten folgende Wort voraus. Nicht mehr. Es ist also eben gerade keine außer Kontrolle geratene „Superintelligenz“.
Oder mit anderen Worten: ChatGPT (Generative Pretrained Transformer) ist ein Chatbot, der auf Spracheingabe antwortet, fast wie ein Mensch. Dazu „durchsucht [er] eine große Menge bereitgestellter Textdateien und versucht, daraus einen neuen Text“ zu entwerfen. Die KI sucht nach Sprach-Mustern und versucht, die „beste Antwort zu erraten, die am wahrscheinlichsten auf die Nutzeranfrage passt“ (heise online).
ChatGPT errechnet die wahrscheinlichste Wortfolge zu deiner Anfrage. Das bedeutet: Wenn dein Suchbefehl („Prompt“) die Worte „Apfel“ und „trinken“ enthält, ist der „Apfelsaft“ nicht weit.
Der Chatbot ChatGPT wird mit der Zeit besser. Er wird „mithilfe zweier Arten des sogenannten bestärkenden Lernens trainiert: RLHF (Reinforcement Learning from Human Feedback) und PPO (Proximal Policy Optimization)“. ChatGPT „nutzt zur Textein- und -ausgabe den KI-Algorithmus GPT-3.5, eine verbesserte Version von GPT-3, die beide von OpenAI stammt“ (Wikipedia).
Arbeiten mit ChatGPT
ChatGPT hilft dir bei einer Vielzahl von Aufgaben, die sich beim Schreiben eines Artikels ergeben, darunter:
Herausfinden, was die Leser und Leserinnen erfahren möchten
und mit welcher Intention sie suchen.
Herausfinden, was „die Welt“ so denkt.
Ideen sammeln.
Einen Teaser texten.
Suchbegriffe für Google festlegen.
Eine Einleitung oder ein Fazit schreiben.
Einen LinkedIn / Instagram / … -Post entwerfen.
Und vieles andere mehr. Die Möglichkeiten sind unendlich. Viele Autoren haben bereits Listen mit „Prompts“, also Befehlen für ChatGPT veröffentlicht. Ein Beispiel ist die Liste von Manvi Agarwal „37 Best ChatGPT Prompts for SEO“.
ChatGPT ist eine Anwendung auf Grundlage der Basistechnologie GPT. GPT wird von unzähligen Herstellern für eigene Anwendungen eingesetzt, weshalb dir der Begriff auf Schritt und Tritt begegnet. Zwei Beispiele deutscher Hersteller sind Neuroflash und rapidmail.
Zurzeit arbeite ich am liebsten mit ChatGPT, da mir der Bot erlaubt, eigene Textentwürfe auszuwerten und umzuarbeiten. Das ist großartig – eine Unterstützung, die ich nicht mehr missen möchte. Weniger zufrieden machen mich KI-Tools, die mir gleich einen ganzen Text entwerfen. In diesen Fällen gibt man den gewünschten Text-Typ an (Post, Blog-Artikel, Teaser …) und füttert das jeweilige Tool mit ein paar Stichpunkten. Die Ergebnisse überzeugen mich in den meisten Fällen weder sprachlich noch inhaltlich.
Der Praxis-Test
Was ist das – ein „guter Artikel“?
Die Leistungen der KI beeindrucken. Innerhalb weniger Minuten wirft die Maschine einen flüssig zu lesenden Text aus. Doch ist es das, worauf es ankommt? Ich meine, gute Artikel überzeugen in vier Punkten:
Gut lesbare Sprache Hochwertige Artikel und anderer Content sollte angenehm und leicht zu lesen sein.
Sachlich richtig Die Inhalte sollten sachlich richtig sein.
Abbild des eigenen Weltbilds Content soll nicht nur etwas von meinem Fach erzählen, sondern auch von mir – dem Absender. Deshalb ist das eigene Weltbild ein wichtiger Teil der Kommunikation – und unsere Texte sollten uns in dieser Frage richtig repräsentieren.
Unterstützt die eigenen Ziele Wenn wir Content erstellen und veröffentlichen, wollen wir etwas damit erreichen, wie Sichtbarkeit, die Beziehung zu unseren Kunden entwickeln, sich als Experte positionieren, ein gutes Ranking bei Google und anderes mehr. Wie gut löst KI-generierter Content diese Aufgaben?
Der Praxis-Test
Ich habe ChatGPT folgenden Befehl gegeben:
Bitte schreibe einen Blog-Artikel zum Thema: Neu als Führungskraft – die häufigsten Fehler in den ersten 90 Tagen. Das Publikum sind junge Führungskräfte im Alter von etwa 35 Jahren. Optimiere auf Reichweite.
Das Textoriginal
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben den großen Sprung von Mitarbeiter zu Führungskraft geschafft. Es ist eine aufregende Zeit, aber es kann auch schwierig sein, wenn man bedenkt, dass die ersten 90 Tage entscheidend für den Erfolg als Führungskraft sind. In diesem Artikel werden wir die häufigsten Fehler besprechen, die junge Führungskräfte in ihren ersten 90 Tagen machen, und wie Sie diese vermeiden können.
Nicht genug Zeit für Beziehungen und Netzwerke Einer der größten Fehler, den junge Führungskräfte machen, ist es, sich zu sehr auf die Arbeit zu konzentrieren und nicht genug Zeit für Beziehungen und Netzwerke zu haben. In den ersten 90 Tagen sollten Sie sich darauf konzentrieren, Beziehungen zu Ihren Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten aufzubauen. Dies hilft Ihnen nicht nur, eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen, sondern auch, die Erwartungen und Bedürfnisse der Menschen zu verstehen, mit denen Sie zusammenarbeiten.
Was sagst du: Das hört sich nicht schlecht an, richtig? Weiter oben hatte ich ein Bewertungsmuster vorgegeben. Gehen wir das einmal durch:
Gut lesbare Sprache:
Was du siehst, ist der Original-Text, ohne jede Änderung. Beeindruckend. Auf jeden Fall ist das Ergebnis ausgezeichnet lesbar. Punkt für ChatGPT.
Sachlich richtig:
Der Hersteller von ChatGPT, Open AI, übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der Ergebnisse. Für richtige Aussage sind wir als Absender selbst verantwortlich.
Mein Fach ist das Content-Marketing. Zum vorliegenden Beispiel kann ich deshalb wenig sagen. Das Ergebnis klingt zumindest plausibel.
Entspricht dem eigenen Weltbild:
Sprache transportiert Bilder und Stereotype. Bei einem Test habe ich einen Redaktionsplan für Assistenzen und Sekretariate abgefragt – mit ernüchterndem Ergebnis. Denk dir ein beliebiges Vorurteil aus, in meinem Redaktionsplan war es enthalten. Auch darauf musst du achten.
Der vorliegende Textentwurf ist mir zu männlich konnotiert. Doch das lässt sich mit geringem Aufwand ändern.
Unterstützt die eigenen Ziele:
Der Blog-Artikel sollte auf Reichweite optimiert sein – so war die Eingabe formuliert. In der vorliegenden Form wird er vermutlich wenig Reichweite erzielen, da er einfach reproduziert, was es bereits gibt. Für Google gibt es keinen Grund, diesem Artikel einen guten Listenplatz zu geben. Weiter unten findest du mehr dazu.
Hinzu kommt, dass kurze Tipps wie diese in Zukunft direkt in den Suchergebnislisten erscheinen werden. Weshalb sollte jemand die Website des Absenders anklicken? Aus meiner Sicht ist ein solcher Artikel nicht mehr zeitgemäß.
Und noch etwas: Als Coaches und Berater publizieren wir Content, um uns bekannt zu machen und Kunden zu gewinnen. Ein derart neutraler Artikel, wie hier im Beispiel, lässt jedoch keinen emotionalen Brückenschlag zu: Weshalb sollte ein möglicher Kunde auf den Absender zugehen? Er bleibt völlig unsichtbar. Reine KI-Texte informieren, doch sich positionieren nicht.
Google und die KI
Google möchte den Web-Usern „hilfreiche, vertrauenswürdige, nutzerorientierte Inhalte“ anbieten. Wie diese entstehen, ist egal. Wenn eine KI dabei hilft, ist das für Google in Ordnung. Allerdings sollten deine Inhalte über das, was die KI bietet, hinausgehen. Rein KI-basierte sind Kopien dessen, was es bereits gibt – und insofern uninteressant. Anhand welcher Kriterien Google Inhalte bewertet, siehst du hier: Hilfreiche, vertrauenswürdige, nutzerorientierte Inhalte.
Google belohnt Original-Inhalte mit hohem Lesenutzen. Wenn dir ein gutes Google-Ranking wichtig ist, solltest du KI-Entwürfe sorgfältig aufarbeiten und mit eigenen Inhalten anreichern.
Content anders denken
Ohne Zweifel schiebt ChatGPT die Messlatte für hochwertigen Content nach oben. Wie können wir uns absetzen?
Guter Content bedient den Nasenfaktor
In unserem beratungsnahen Business zählt der Nasenfaktor ganz besonders. Ob Video, Social-Media-Posts oder Artikel: Content hat stets die Aufgabe, die Aufmerksamkeit zu wecken und unseren Kunden ein Gefühl dafür zu geben, wer wir sind und wie es sein wird, mit uns zu arbeiten. Unsere Kunden wollen, dass wir sie verstehen.
Guter Content lebt deshalb von Empathie und fühlbarer Nähe zum echten Leben unserer Kunden.
In diesem Punkt haben die KI-Entwürfe deutliche Schwächen. KI-Experte Michael Brenner sagt:
„Was Sie von GPT (und ähnlichen Programmen) erhalten, ist eine genaue, aber allgemeine Zusammenfassung dessen, was bereits zu einem Thema gesagt wurde, und kein Beitrag, der speziell geschrieben wurde, um Ihrem Publikum neue Perspektiven zu bieten.“
Dein Blick auf dein Business macht den Unterschied
Was schon einmal gesagt wurde, musst du nicht noch einmal sagen. KI ist wirklich gut darin, bestehende Inhalte auszuwerten und umzuarbeiten. Know-how-Texte wie „Die sieben Säulen der Resilienz“ oder „Was macht ein gutes Training aus?“ oder „Wie fange ich einen Blog an?“ kann die KI richtig gut. Schon vor dem Markteintritt von GTP war es fragwürdig, einen Schwerpunkt auf Know-how zu legen, denn im Zweifel hatten Plattformen wie Wikipedia, Haufe Verlag oder Heise solche Inhalte längst publiziert.
Know-how gibt es an jeder Ecke, unsere Erfahrungen und Einschätzungen allerdings nicht. Und die sind ein höchst spannender Teil der Kommunikation, denn unsere Kunden wollen wissen, wo wir stehen und was sie mit uns bekommen. Mehr noch:
Unser Blick auf die Welt ist die Antwort auf die Frage unserer Kunden, weshalb sie uns buchen sollten.
Erfahrungen, Erlebnisse, Gegenpositionen zu verbreiteten Meinungen, Wünsche und Erwartungen an zukünftige Entwicklungen: Dies sind spannende Inhalte jenseits dessen, was KI leisten kann. Wenn du Social-Media-Posts, Artikel, Bücher, Videos, Podcasts und all den übrigen Content als Dialog verstehst: Was ist dein Beitrag?
Fazit
Meine Empfehlung bisher ist diese:
Setze weniger auf Inhalte im Stil von Wikipedia („Definiere: XYZ“), sondern berichte von deinen Erfahrungen und Positionen.
Achte darauf, auf den spezifischen Bedarf deiner Leser und Leserinnen einzugehen: punktgenau, detailliert. Hilf ihnen, Entscheidungen zu treffen und gib ihnen einen Deutungsrahmen, der es ihnen erlaubt, ihre Erfahrungen und Erlebnisse einzuordnen. So entsteht Verbundenheit zwischen dir und deinem Publikum.
Lerne, mit der KI zuarbeiten. Textkompetenz wird sich in Zukunft darin zeigen, die KI zielführend abzufragen und dem Textentwurf ein menschliches Gesicht zu geben.
Update vom 23. März 2023. Artikel erstmals veröffentlicht im Januar 2023.
CONTENT EINFACH MACHEN
Der Newsletter für Coaches und Berater, die bereits 10 Jahre selbstständig sind und ihre Kommunikation schlanker und produktiver gestalten möchten.
Seit vielen Jahren gehört der Artikel über die Textqualität zu den Top-Titeln auf meinem Blog. Hunderte Leser und Leserinnen wollten bereits wissen, was „Textqualität“ im Content-Marketing eigentlich bedeutet, damit sie Ziele erreichen wie: Sich einen guten Namen aufbauen. Bekannt werden. Kunden überzeugen.
Die Welle um die KI-erzeugten Texte lädt ein, die Frage neu zu stellen. Worauf solltest du also achten?
Das Besondere an Artikeln im Content-Marketing
Wir als Anbieter wollen, dass unsere Kunden unsere Leistungen buchen. Damit sie dies tun:
Müssen Sie wissen, dass es uns gibt und wie wir ihnen helfen.
Sie wollen sicher sein, dass sie mit uns an ihr Ziel kommen
und dass wir angenehme Menschen sind, mit denen sie gerne zusammenarbeiten.
Es geht also darum, zu zeigen, dass es uns gibt; um unser Angebot; um Persönlichkeit, Sicherheit und Sympathie.
Gute Artikel im Content-Marketing geben Antworten auf die fachlichen Fragen unserer Kunden und schlagen zugleich eine emotionale Brücke. Eine hohe Textqualität zeigt sich darin, dass du in deinen Texten zugleich fachliche und emotionale Fragen beantwortest.
Ausschließlich sachliche Texte – fragwürdig im Content-Marketing
Weshalb ein rein sachlicher Fokus der Textqualität schadet, möchte ich mit einem Beispiel zeigen.
Im Frühling gehen viele von uns in den Garten und schneiden die Rosen. Wer wenig Erfahrung hat und seinen grünen Daumen noch sucht, recherchiert im Netz und sucht, worauf es ankommt. Dort findet er diverse Tipp-Listen, etwa so (Quelle: Gartenflora.de):
Schneide die Rosen, wenn die Nachtfröste vorbei sind.
Entferne alle Triebe, die dünner sind als ein Bleistift.
Schneide alle sich kreuzende oder zu nahe beieinanderstehende Triebe heraus.
Und so weiter.
Das ist eine klare, einfache und praktische Anleitung. Doch macht sie Lust, sich mit dem Anbieter und seinen Leistungen zu beschäftigen? Ich fürchte, ein Leser fühlt sich gut informiert, nickt dankbar und schließt das Browser-Fester. Für einen Anbieter von Kursen für Gartenliebhaber wäre das ziemlich schlecht.
Was ist hier schiefgegangen?
Die Anleitung bezieht sich ausschließlich auf den Schnitt. Der Anbieter bleibt unsichtbar.
Wir erfahren nichts über seine Zusammenarbeit mit Kund*innen und wie er ihnen hilft.
Wir bleiben ratlos hinsichtlich der Frage, ob wir gerne mit ihm zusammenarbeiten würden. Als Persönlichkeit bleibt der Absender unsichtbar.
Auch mit Blick auf KI-generierte Inhalte in den Suchergebnislisten von Google und anderen Suchmaschinen, lassen rein fachliche Artikel fragwürdig erscheinen: Die Suchmaschinen bieten Wissen, Daten und Fakten direkt als knappe, übersichtliche Zusammenfassung dessen, was das Netz zu bieten hat. Was bereits existiert, kann eine KI in großartiger Weise auswerten und verdichten.
Ein Artikel von hoher Textqualität entwirft ein positives Zukunftsbild
Wie anders wäre es, wenn der Anbieter seinen Artikel damit eröffnen würde, wie schön der Garten im Frühsommer ist. Wenn die Blumen wieder blühen. Wenn es überall zwitschert, summt und die Sonne die Haut wärmt. Wenn wir wieder mehr ins Freie können. Dass es für dieses Sommer-Paradies wichtig ist, rechtzeitig ans Werk zu gehen und was zu tun ist.
Als Leser und Leserinnen erfahren wir,
dass der Absender unsere Begeisterung für Rosen und generell die Natur teilt
und dass er ein Profi ist, der uns zu unserem Traumziel verhelfen kann.
Ein solches Textkonzept spricht Herz und Verstand an. Ein Gartenliebhaber würde sich viel mehr als im ersten Beispiel abgeholt fühlen.
Textqualität im B2B-Geschäft
Das Beispiel mit den Rosen ist dir sicher zu blumig, wenn du im B2B-Geschäft unterwegs bist. Wie sieht wirkungsvoller Content in deiner Welt aus?
In den beratungsnahen Berufen wollen Kunden meist eine Veränderung – oft eine persönliche Transformation. In solchen Fällen ist es sinnvoll, von den typischen Hindernissen, Stolperfallen und Schwierigkeiten deiner Kunden zu berichten – und wie du ihnen hilfst, ihre Ziele zu erreichen.
Storytelling
Fall-Geschichten sind deine erste Wahl. In solchen Storys sind die Kunden die Helden, die sich auf den Weg machen. Du bist der Begleiter, der etwas hinzugibt, ohne das deine Kunden ihr Ziel nicht erreichen könnten. Das Gute an Fall-Geschichten ist, dass mögliche Kunden die gewünschte Transformation im Geiste schon einmal proben können. Während sie lesen, gleichen sie innerlich ab, ob deine Lösung etwas für sie sein könnte. Roland Kopp-Wichman hat diese Herangehensweise über viele Jahre zur Perfektion gebracht. Schau dich mal um: Der Persönlichkeits-Blog.
Wenn du solche Geschichten schreiben möchtest, achte darauf, dass deine Kunde eine gute Figur machen. Sprich am besten vorher mit ihnen. Und natürlich kannst du die Geschichten anonymisieren und verallgemeinern.
Knowhow-Artikel
So schön Fallgeschichten sind: Nicht immer hat man eine an der Hand.In dem Fall kannst du allgemein von den Problemen deiner Kunden und den Lösungswegen sprechen.
Ergänze deinen Text um einen Absatz darüber, was du an deinem jeweiligen Thema spannend findest. Oder was dich glücklich macht. Oder was du sonst damit zu tun hast.
10 Tipps für eine hohe Textqualität im Content-Marketing
Zum Schluss eine Zusammenfassung, was einen guten Artikel ausmacht:
Bedeutsam
Wähle deine Themen so, dass sich deine Kunden abgeholt fühlen. Das ist das Wichtigste. Mache dir dazu bewusst, wo sie Schwierigkeiten haben oder was sie sich von Herzen wünschen.
Manchmal fehlen Kunden Worte für das, was sie erleben. Auch das ist ein starker Ansatz im Content-Marketing: Hilf ihnen, ihre Erlebnisse einzuordnen und Worte zu finden.
Glaubwürdig
Deine Aussagen sollten richtig sein. Was selbstverständlich klingt, ist manchmal gar nicht einfach. In der Weiterbildungsszene schreibt oft einer vom anderen ab. Ich denke etwa an den Mehrabian-Mythos und die daraus folgende 7-38-55-Regel, nach der in Präsentationen nur sieben Prozent einer Botschaft verbal transportiert werden (Quelle Präsentare sowie Haufe). Das ist Unfug, wurde aber über Jahre so vertreten.
Achte darauf, Aussagen und Zitate mit vertrauenswürdigen(!) Quellen zu belegen. Bevorzuge Primär-Quellen.
Wenn du mit einer KI arbeitest, bekommt dieser Punkt noch einmal höhere Bedeutung. Bei den Textgeneratoren musst du darauf gefasst sein, dass sie falsche Aussagen erzeugen. Sie hören sich gut und plausibel an, sodass man geneigt ist, sie zu „schlucken“. Selbst Fachleute lassen sich schon einmal in die Irre führen.
Gut zu lesen
Die geringe Aufmerksamkeitsspanne im Netz ist legendär. Deshalb sollten deine Artikel, Newsletters oder Posts angenehm und leicht zu lesen sein.
Entspricht deinem Weltbild
Solange du deine Texte selbst schreibst, können sie nicht anders als deinem Weltbild zu entsprechen. Solltest du mit einer KI arbeiten, übernimmst du das Weltbild der Daten, auf der die KI trainiert ist. Prüfe deshalb deine Textentwürfe sorgfältig auf Schubladendenken, Stereotype und Vorurteile.
Unterstützt deine Ziele
Willst du bekannter werden, den Verkauf unterstützen oder dein Image polieren? Am liebsten wollen wir alles! Ich weiß. Die Eier-legende Wollmilchsau kann ich dir leider nicht versprechen. Wie du deine Themen setzt, um bestimmte Ziele zu erreichen, habe ich hier beschrieben: Content mit Wirkung für Reichweite, Image und neue Kunden.
Erlaubt Nähe
Berichte von dem, was dich an deiner Geschichte bewegt. Teile deine Erfahrungen und generell deinen Blick auf dein Business. Löse dich von der Idee, reines Wissen zu teilen. Stelle dir stattdessen deinen Artikel als einen Beitrag zum Dialog vor: Wie stellst du dir die weitere Entwicklung in deinem Fachgebiet vor? So machst du dich als Mensch erkennbar und bleibst zugleich thematisch bei deinem Business.
Weist deine Autorität aus
Deine Autorität wird in Details erkennbar; darin, wie vertraut und selbstverständlich du von deinem Thema, von Hindernissen und von Lösungen sprichst. Deine Leser*innen spüren das. Mache dir also bewusst, in welchen Bereichen du als Autorität gelten kannst und wähle demnach dein generelles, übergeordnetes Thema aus.
Enthält eine Botschaft
Achte darauf, dass dein Artikel ein erkennbares Ende hat: Denke an eine Botschaft, ein Fazit, eine Empfehlung, eine Einladung zum Dialog oder zum Handeln.
Textqualität in einem Satz
Wenn du magst, kannst du meine Zehn-Punkte-Liste als Checkliste verwenden. Es wäre mir allerdings nicht recht, wenn sie jemand als starres Korsett verstehen würde. Worauf es ankommt, ist dies: Texte im Content-Marketing benötigen die Botschaft: „Ich verstehe dich und ich kenne den Weg zu deinem Ziel“. Guter Content soll das Herz und den Verstand ansprechen. Das ist aus meiner Sicht das Wichtige.
Ich wünsche dir herzlich viel Erfolg!
Vollständige Neubearbeitung des Artikels im Januar 2023 / Erstmals erschienen am 6. August 2010
CONTENT EINFACH MACHEN
Der Newsletter für Coaches und Berater, die bereits 10 Jahre selbstständig sind und ihre Kommunikation schlanker und produktiver gestalten möchten.
Content-Marketing 2023 im Zeichen von Menschlichkeit und Nahbarkeit: Der Fokus, der sich für dich als Selbstständige(r) lohnt.
Was gibt es Neues im Content-Marketing 2023? Jahr für Jahr erscheinen im Herbst Prognosen darüber, wie sich das Content-Marketing im Folgejahr entwickeln wird. Nicht alles scheint mir für uns Selbstständige wichtig oder realisierbar. Einen Trend möchte ich jedoch mit dir teilen. Kurz zusammengefasst geht es darum:
Dokumentiere deine Expertise, anstatt Content zu produzieren: Lass dir also beim Arbeiten zusehen. Sei dabei menschlich und gestatte dir, nicht perfekt zu sein.
Es ist ein roter Faden, der sich durch alle Veranstaltungen zieht, die ich in letzter Zeit besucht habe. A. Lee Judge von Content Monsta etwa findet dazu die Formulierung „Be Content“. Ich habe ihn in einem Webinar des CMI gesehen – sehr beeindruckend.
Was ist gemeint?
Perfektion trennt
Wir kommen aus einer Tradition, in der professionelles Marketing gleichgesetzt war mit einem perfekten Auftritt: Design, Sprache, Botschaft – alles ist ausgefeilt und schick und das auf jedem Kanal.
Große Unternehmen treiben einen hohen Aufwand und leisten sich einen großen Mitarbeiterstab, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Uns Selbstständige hat das immer eingeschüchtert und gebremst, auf die kommunikative Bühne zu steigen. Das Gefühl „das reicht nicht“, hemmt.
Doch auch die Großen müssen sich inzwischen von der Perfektion und vollständigen Kontrolle verabschieden. Im sozialen Netz haben sich Käufer und Konsumenten selbstständig gemacht: Sie sprechen aus eigenem Antrieb über Marken und entwickeln Inhalte. Fachexperten in den Unternehmen melden sich mit Videos zu Wort. Lässt sich das alles noch kontrollieren und dem Corporate Design unterwerfen? – Nein, keine Chance.
Das Bild davon, wie professionelle Kommunikation sein sollte, verschiebt sich. Ein gut gestalteter, nutzerfreundlicher Auftritt hat nach wie vor seine Bedeutung. Doch zunehmend kommt eine andere Sehnsucht ins Spiel: Die Menschen wünschen sich echte Begegnungen. Gesprächsräume. Austausch. Dialog.
Sich hinter der Perfektion zu verstecken, schafft hingegen Distanz.
Content-Marketing 2023 steht für echte Begegnung, Gesprächsräume
Was bedeutet „Be Content“ in der Praxis? Ein Bäcker etwa könnte sich in der Backstube filmen und darüber zu sprechen, was ein gutes Brot ausmacht.
Für uns in den beratenden Berufen finde ich die Umsetzung nicht ganz so einfach. Wer mich beim Arbeiten zuschauen wollte, sähe mich tippend und klickend. Für ein Video gibt das wenig her.
Wir können jedoch sehr wohl über Aufgaben sprechen, die wir mit und für unsere Kunden lösen. Oder wie wir selbst mit Problemen und Hürden umgehen.
Zeig dich. Du bist O.K.
„People engage with People – not Logos“, sagt der bereits weiter oben erwähnte A. Lee Judge. Die Herausforderung liegt darin, sich menschlich und fehlerbehaftet zu zeigen, und das in der Öffentlichkeit. Das kostet Mut.
Wer sich bewegt, macht Fehler. Es kann nicht anders sein. Zudem dreht sich die Welt und wir uns mit ihr. Es wird zwangsläufig dazu kommen, dass wir in Zukunft einmal auf ältere Videos und Artikel von uns zurückblicken und den Kopf schütteln. Doch das gehört dazu.
Kommunikationsprofis im Vorteil
Der Trend hin zu Begegnungen und Gesprächsräumen sollte für Coaching-nahe Berufe eine gute Nachricht sein. Kommunikation wird zu etwas, das in den Seminar- und Coaching-Räumen ohnehin passiert – und nichts, was man sich auch noch „draufschaffen“ muss. Was sagst du: Bist du dabei?
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