Weshalb ich Provokationen in Blog-Artikeln für nicht sinnvoll halte.
Wenn auf meiner Website von Bloggern und Blogs die Rede ist, geht es darum, Kunden zu gewinnen. Damit sind gewisse Bedingungen für die Kommunikation gesetzt. Ehe ein Kunde bei dir bucht, muss er zum Beispiel
einen Bedarf bei sich erkennen,
dich kennen,
verstehen, was du tust,
glauben, dass
du ihm helfen kannst,
darauf
vertrauen, dass ihr beide gemeinsam ans Ziel kommt,
dein Honorar zahlen können,
deine
Arbeitsweise akzeptieren
und dich
mögen oder zumindest vertrauen.
Deine Aufgaben
als Business-Blogger
Kunden auf dem Weg zu dir haben eine Menge Fragen. Und sie fühlen sich alles andere als sicher. Das hat nichts mit dir oder deinem Angebot zu tun, sondern liegt in der Natur einer Beratungs- oder Coaching-Leistung: Kunden können sie nicht testen und zurückgeben, wie ein Paar Schuhe. Im Vorfeld lassen sich die Eckpunkte und Ziele der Zusammenarbeit festlegen. Doch die letzten Details bleiben offen. Eine Entscheidung für dich (oder für mich) ist deshalb ein Vertrauensbeweis.
Beim Business-Bloggen geht es – kurz gefasst – also darum
dich vorzustellen,
deine Arbeit zu erklären,
und Vertrauen zu gewinnen.
Voraussetzungen
für eine Provokation
Kommen wir zurück zum Ausgangspunkt: Ich hatte die Frage nach der Provokation in Blog-Artikeln gestellt.
Provokation als Mittel im Coaching
Provokation ist eine Methode, die im Coaching Verwendung findet. Sie setzt eine stabile Beziehung zwischen Coach und Coachee voraus (Quelle: Landsiedel). Die Intervention bietet sich an, wenn sich der Coachee in einen Gedanken verrannt hat und partout nicht aus seiner gedanklichen Box findet. Eine provozierende Bemerkung des Coachs entlarvt das Absurde des Gedankens und öffnet den Blick für eine andere Sichtweise. Im besten Fall endet das Ganze in gemeinsamen Gelächter. Es ist wichtig, dass sich der Coachee während der ganzen Zeit akzeptiert und gut aufgehoben fühlt.
Bedeutung für Blog-Artikel
Provokation im Coaching setzt also eine gefestigte Beziehung und einen Coaching-Auftrag voraus. Wenn mögliche Kunden deinen Blog besuchen, befinden sie sich in der Phase der ersten Annäherung. Die Beziehung ist noch längst nicht gefestigt, ein Coaching-Auftrag noch lange nicht erteilt.
Deshalb bin ich skeptisch: Das Setting für eine Provokation ist aus meiner Sicht nicht gegeben.
Mach es doch
einfach so
Die Frage nach der Provokation in Blog-Artikeln taucht immer mal wieder auf. Ich bin mir nicht sicher, worin die Motivation liegt:
Wollen sie einer ignoranten Klientel einmal die Meinung sagen? Dann stellt sich doch eher die Frage, weshalb ein Coach oder Berater Kunden gewinnen will, die er nicht mag und schätzt. Sich andere Zielkunden zu suchen, ist sicher aussichtsreicher.
Wollen Autoren zeigen, dass sie keine Häschen sind, sondern als Profis echtes Kampfgewicht auf die Waage bringen? Die Aufgabe lässt sich auf anderen Wegen leicht lösen: In deinen Artikeln und auf deiner Website kannst du mit einfachen, klaren und direkten Worten darüber sprechen, welche Bedingungen du einforderst, damit das Coaching oder die Beratung gelingt.
Oder treibt die Autoren die Sorge, dass sie ihren Kunden beim Verkauf zu viel Honig um den Bart schmieren? Dies wäre ein fragwürdiges Bild von verkäuferischer Kommunikation. Um Kunden zu werben, hat nichts mit einem Kniefall zu tun.
Die Idee, in Blog-Artikeln zu provozieren, bleibt für mich rätselhaft. Wie auch immer die Motivation ist: Eine Provokation in Blog-Artikeln ist aus meiner Sicht die falsche Information zum falschen Zeitpunkt. Dem Aufbau einer stabilen Kundenbeziehung dürfte sie im Weg stehen. Wenn dir an einer souveränen, selbstbewussten Kommunikation gelegen ist, schau dir doch einmal diesen Artikel an: Selbstmarketing – selbstbewusst und glaubwürdig.
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Was dem Künstler der Applaus, ist dem Blogger ein schöner Kommentar. Gerade weil er Mühe macht. Ein Blogger weiß zu schätzen, wenn sich jemand Zeit genommen hat.
Kommentare sind Auszeichnung, Ermutigung – ganz und gar großartig, wenn …. Ja, wenn. Und da geht es los: Aus der Sicht des Bloggers mischt sich unter die wenigen wertvollen Kommentare eine ganze Menge Spam. Er muss jeweils entscheiden: freischalten oder löschen? Meist ist die Entscheidung einfach. Manchmal nicht.
Hier meine Empfehlungsliste, damit dein Kommentar gut ankommt:
Blog-Kommentare zum Freischalten
Ein weiterführender Gedanke
Ein ergänzender Gedanke ist der Klassiker unter den Kommentaren. In die gleiche Gruppe gehören eigene Erfahrungen und Beispiele. Leser schreiben sie nur, wenn ihnen der Artikel einen Impuls gegeben hat. Sie sind das Sahnehäubchen mit Kirsche unter den Kommentaren.
Du hast einen Artikel gefunden, der dich zum Weiterdenken anregt? Du weißt nicht, wie du anfangen sollst? Versuch es doch einmal so:
„Prima Artikel, vielen Dank! Mir ist noch ein Gedanke durch den Kopf gegangen …“ „Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht …“ „Da ist was Wahres dran. …“ „Vielen Dank für Ihren Artikel. Ihren Gedanken finde ich treffend. Mir ist es auch schon so ergangen …“ „Ihr Artikel hat mir gefallen. Hier mein spontaner Kommentar …“ „Das kenne ich auch. Ganz ähnlich ist es zum Beispiel …“ „Ihr Artikel hat mich zur Überlegung gebracht, ob …“
Kommentare können kurz sein, das müssen sie aber nicht. Ich habe schon Kommentare im Umfang von 250 Wörtern und mehr bekommen. Das ist in Ordnung, wenn der Kommentar beim Thema bleibt.
Wenn du merkst, dass du mehr schreiben willst, kann ein eigener, neuer Artikel die bessere Lösung sein. Du betreibst keinen eigenen Blog? Vielleicht räumt dir der Autor einen Platz für einen Gastbeitrag ein. Fragen lohnt.
Dankeschön
Ein Dankeschön in der Kommentar-Funktion ist sehr viel beständiger als ein Feedback bei LinkedIn oder Facebook. Deshalb freut sich der Blogger ganz besonders über ein Dankeschön auf diesem Weg.
Das Dankeschön beschränkt sich oft auf einen Satz. Wegen der Kürze kann sich der Blogger darüber unsicher sein, ob er es mit Spam zu tun hat. Gestalte deinen Kommentar am besten persönlich, wenn du und der Blogbetreiber sich bisher noch nicht kennen.
Vielen Dank für die Anregungen …. Herr X.“ „Vielen Dank für die hilfreichen Hinweise …, Frau Y.“ „Liebe Z – danke für einen guten Artikel und starkes Argumentieren.“ „Toll, V, danke für den erhellenden Artikel.“
Gegenposition
Eine abweichende Haltung ist nicht schlimm. Sie bereichert die Diskussion. Es gehört schlicht zum guten Stil, sie freizuschalten. Schlimm sind Hass-Pamphlete.
Wenn du eine abweichende Meinung anbringen möchtest, bleib einfach sachlich, höflich und argumentiere ordentlich – so wie du es an anderer Stelle auch tun würdest. So bleibst du voll und ganz im üblichen Verhaltenskorridor.
Du musst ja nicht gleich den ganzen Artikel verreißen. Vielleicht steigst du so ein?
„Ich gebe jetzt mal den Diplom-Bedenkenträger …“ „Da habe ich aus vielen Gesprächen ein anderes Bild gewonnen …“ „Spannender Beitrag, den ich von zwei Seiten betrachte….“ „Eine hervorragende Analyse. Einige Aspekte würde ich anders gewichten. …“
Zwiespältige Blog-Kommentare
Fremder Blog als Werbeplattform
Ein Grenzgang sind Kommentare, die einen Artikel kritisieren und zugleich die Leistungen des Kommentators ins beste Licht rücken.
Alles, was recht ist: Dass sich ein Blogger auf der eigenen Plattform in den Schatten gestellt sieht, während sich der Kommentator präsentiert – das geht doch zu weit. Andere mögen das anders sehen, aber ich finde: So einen Kommentar muss der Blogger nicht freigeben. Ich tu’s jedenfalls nicht.
Gut gemacht
Wenn du einen Kommentar schreibst von der Art „toll“, „klasse Beitrag“, „gut gemacht“, ist es sehr wahrscheinlich, dass ihn der Blogger beim Spam einordnet. Spammer kommentieren nämlich genau so. Falls du und der Blogger sich nicht persönlich kennen, leitet ihn dein möglicherweise freundschaftlich-ermutigend gemeinter Kommentar in die falsche Richtung.
Geht gar nicht
Spam
Über Spam in deutscher, russischer, koreanischer oder englischer Sprache müssen wie nicht lange reden. Spam ist ein Ärgernis – nicht mehr und nicht weniger.
Ausdruck, Form
Volksverhetzende oder diskriminierende Kommentare sind verboten. Blogger dürfen sie erst gar nicht freischalten. Das ist Gesetz. Dieser Fakt ist ein wichtiger Grund, weshalb die meisten Blogger den ersten Kommentar eines Kommentators manuell freigeben. Bei dieser Regelung gehen alle folgenden Kommentare des gleichen Kommentators auf dem Blog sofort online.
Es gibt Kommentare, die nicht gesetzwidrig sind, die ich aber trotzdem nicht veröffentliche. Alles, was sprachlich in die Nähe von Fäkalien oder Gosse rückt, hat auf meinem Blog keinen Platz. Das ist eine Entscheidung, die jeder Blogger für sich trifft. Andere mögen großzügiger sein.
Die Textbeispiele sind an echte Kommentare auf meinem Blog angelehnt. Meinen Kommentatoren gilt deshalb ein dickes Dankeschön!
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Martin Grünstäudl hat einmal mehr zu einer Blogparade zum Thema „Bloggen für Einsteiger“ eingeladen: Meine besten Tipps für Blog-Anfänger. Vielen Dank, lieber Martin, für ein weiteres wunderbares Thema!
Gleich einer meiner ersten Artikel war ein echter Erfolg: „Twittertypern: Wie twittern Trainer, Berater und Coaches?“ hieß der Titel. Halb im Blindflug hatte ich vieles richtig gemacht: Twitter war gerade in der Diskussion – mein Thema also aktuell. Ich hatte eine Übersicht über Gepflogenheiten aufgestellt, mit der jeder Trainer und Berater sein eigenes Verhalten vergleichen konnte. Und schließlich hatte ich mich positioniert und mich gegen den üppigen Gebrauch von weisen Sprüchen und Zitaten gewandt.
Gerade der letzte Punkt hat mir eine ganz beachtliche Liste von Kommentaren eingebracht und zwar von Personen, die ich bis dahin nicht kannte. Nicht jeder war meiner Meinung, aber das war nicht schlimm. Der Tonfall war freundlich-sachlich. Eine Bloggerin hat sogar Kontakt zu mir aufgenommen, der mir am Ende drei Vorträge eingespielt hat. Was für ein fulminanter Einstieg! Ich erinnere mich an zitternde Hände und weiche Knie.
Bloggen für Einsteiger: sieben Learnings
Danach fing ich an zu lernen und das ist meine persönliche Lessons-Learned-Liste:
Anspruchsvoll sein
Mit „anspruchsvoll“ meine ich nicht etwa „schwierig“. Mir geht es um die eigene Haltung zum Thema: Die Leser merken, wo Feuer brennt. Die Frage am Anfang eines Artikels heißt deshalb für mich: Weshalb beschäftigt mich die Frage? Möchte ich wirklich etwas sagen?
Was gut ist, bestimmt der Leser
Ein Artikel ohne Herzblut ist langweilig. Deshalb muss aber ein engagierter Artikel nicht unbedingt zum Renner werden. Fachlich zu tief in ein Thema einzusteigen, zum Beispiel, birgt die Gefahr, den Lesern wegzulaufen. Vorsicht, deshalb, liebe Fachmänner und Fachfrauen: Bleibt in der gedanklichen Welt der Leser.
Position beziehen
Auf meinem Blog gibt es eine ganze Menge Knowhow-Artikel. Die sind O.K. Das meiste Feedback bekomme ich jedoch, wenn ich Position beziehe: Leser haben dann die Chance, ihre Meinung mit meiner zu vergleichen und ihre eigene Haltung zu bilden. Eine Meinung ist, so gesehen, dialogorientierter als reines Knowhow. Mit einem Wissens-Artikel stelle ich mich – bildlich gesprochen – auf einen Expertensockel und verkünde der staunenden Welt meine Weisheiten. Ich übertreibe, natürlich. Aber danach gefragt, was die Stärke eines Blogartikels im Vergleich zu einem Fachartikel oder Whitepaper ausmacht, würde ich die Grenze hier ziehen.
Netzwerken
Gleich zu Anfang haben sich bei mir fremde Kommentatoren eingefunden. Ich hatte Glück, denn auf lange Sicht haben sich internetaffine gute Bekannte als wichtigste Kommentatorenquelle erwiesen. Ihre Kommentare haben neue Kommentatoren ermutigt, ebenfalls ein paar Sätze zu schreiben. Es ist wie mit einer Gaststätte: Wo schon Leute sind, muss etwas gut sein. Der Effekt lässt sich fördern: Es lohnt sich, die eigene Adressdatei nach Online-Kooperationspartnern zu durchforsten und sie anzusprechen.
Im Stil einladend bleiben
Jeder Versuch der Provokation oder ein Hinweis auf Schwachstellen wird mit sofortigem Aufmerksamkeitsentzug bestraft. Ich habe einige Zeit gebraucht, um das zu verstehen: Es gibt so viel anzusehen und zu lesen, dass ein Leser niemals alles schaffen kann. Wer will sich da schon ärgern lassen?
Regelmäßig schreiben
Zu Beginn habe ich jede Woche einen Artikel veröffentlicht, später jede zweite Woche und dann gab es eine Phase, in der ich für drei Monate ganz ausgestiegen bin. Die Zahl der Leser marschierte im Gleichschritt mit – und das ist nicht gut. Jedes Nachlassen bedeutet Leserschwund: Wenn eine große Leserschaft das Ziel ist, sollte man den Schwung des Neuanfangs nutzen und bei der Stange bleiben.
Die Artikel vermarkten
Der schönste Artikel nutzt nichts, wenn ihn keiner liest. Er will bekannt gemacht werden bei LinkedIn, Facebook, Instagram und auf allen anderen Kanälen, auf denen du dich bewegst.
Bloggen für Einsteiger – weshalb es sich lohnt
Inzwischen bin ich in meinem fünften Blogger-Jahr und kann sagen: Wer nach „Trainermarketing“ sucht, findet mich – ganz ohne Google-Adwords. Hinsichtlich der Kundengewinnung passiert das, was ich zu Beginn nur hoffen konnte, weil es in den Ratgebern stand: Interessenten finden meine Seite, lesen meine Artikel, fassen Vertrauen und rufen an: „Ich surfe schon seit einer Stunde auf ihrer Seite. Sie sind die Frau die ich brauche“ ist ein Original-Zitat vom Beginn dieses Jahres. Das ist doch toll, oder?
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