Content-Marketing für Berater

Content-Marketing für Berater

Der Kurz-Leitfaden für Content-Marketing in der Beratungsbranche

„Seien wir ehrlich: Content ist ein bisschen Geplänkel drumherum.“

Peng! Das hatte gesessen. Der Satz fiel in einem Gespräch mit einem Interessenten. Nachdem ich das Persönliche weggesteckt hatte, blieb die Einsicht: Hier gibt es eine Frage. Wozu ist Content-Marketing eigentlich gut? Weshalb sollte jemand den Aufwand auf sich nehmen?

Content-Marketing zahlt auf den Verkauf ein

Um die Frage kurz zu beantworten: Beratungsleistungen sind erklärungsbedürftig. Interessenten haben Fragen, jedoch wenig Interesse daran, sich frühzeitig in die Fänge eines Anbieters zu begeben. Sie wollen sich zunächst selbst informieren und recherchieren im Netz.

Content mit all seinen Spielarten und Ausprägungen springt in diese Lücke. Insofern übernimmt Content Aufgaben, die vor einigen Jahren noch von Verkäufern persönlich erbracht wurden. Das bedeutet:

Der Auftrag von Content liegt darin, den Verkauf zu unterstützen. Er informiert und beantwortet Fragen, die kaufwillige Interessenten vor der Auftragsvergabe bewegen.

Das Gute an Content ist, dass er auch dann für dich aktiv ist, wenn du gerade in einem Projekt gebunden bist und für die Kundenakquise wirklich keinen Kopf hast.

Außerdem kannst du Content in weniger arbeitsintensiven Zeiten en bloc entwickeln und zeitgesteuert veröffentlichen.

Wo häng’s, wenn es hängt?

Nach meiner Erfahrung sind viele Kunden jedoch unsicher

  • mit welchen Themen sie ihre Kunden wirklich erreichen,
  • sie haben Mühe, Zeit zum Schreiben zu finden
  • und sie fragen sich, worauf es ankommt, um ihr Content-Marketing zum Erfolg zu führen.

Denn zur Wahrheit gehört, dass viele Content-Projekte auf der Strecke bleiben. Wenn das passiert, hat man Zeit und Geld investiert – und nichts gewonnen.

Worauf kommt es an im Content-Marketing?

Einen Überblick über die Erfolgsfaktoren findest du hier. Und um das Eine noch vorwegzuschicken: KI-Tools erleichtern uns heute das Leben in vielerlei Hinsicht.

Content-Marketing: der Auftrag:
Mehr als nur Information: der tatsächliche Zweck des Content-Marketings.

Zielgruppenanalyse & Content-Strategie
Erfolgreiche Content-Strategieentwicklung: So begeisterst du deine Zielgruppe.

Content-Ideen & Formate
Ideen finden im Content-Marketing: mit KI und eigener Intuition zu kreativen Content-Ideen.

Content-Promotion
Strategien zur optimalen Verbreitung deiner Inhalte.

Conversion-Optimierung & Lead-Generierung
Mit Content-Marketing zu mehr Leads: Effektive Lead-Generierung und Conversion-Strategien.

Content-Recycling
Wertvolle Inhalte wiederverwenden: Tipps zur kontinuierlichen Verbesserung deines Contents.

Wollen wir loslegen?

Themen, die Sog erzeugen

Themen, die Sog erzeugen

Themen finden: Wie du deine Themen so setzt, dass du deine Zielkunden anziehst, wie ein Magnet

Die Kundenreise

Bevor sich ein Kunde für dich entscheidet, geht er einen Entscheidungsweg. Er hat viele Fragen an dich, etwa: Kannst du sein Problem lösen oder seinen Wunsch erfüllen? Wird es angenehm sein, mit dir zu arbeiten?

Viele Autoren haben sich bereits mit diesem Entscheidungsweg, der Kundenreise, beschäftigt. Infos findest du zum Beispiel bei ryte oder Chimpfy . Meine Darstellung lehnt sich daran an:

Das Bild suggeriert, dass ein Interessent vorn in den Prozess einsteigt und geradlinig hindurchgeht. So funktioniert das leider nicht: Kunden steigen ein, begleiten dich eine Weile, steigen wieder aus. Um irgendwann doch auf dich zurückzukommen. Die Wege sind verschlungen und oft nicht nachzuvollziehen.

Der Wert des Modells liegt darin, dass es dir hilft, deine Ideen zu sortieren: Was muss oder sollte dein Kunde von dir und deinen Leistungen wissen, damit er dich buchen kann?

Phase 1: Aufmerksamkeit

In der ersten Phase gilt es, die Aufmerksamkeit deines Kunden zu gewinnen. Was sieht dein Kunde in seiner Umwelt? Mit seinen Augen? Was nimmt er wahr? Das ist mit dem Wort „Symptome“ gemeint: Etwas ist deinem Kunden bewusst geworden: Seine Welt ist nicht mehr vollständig. Womöglich ist er aber weit davon entfernt, die Wahrnehmung einordnen und benennen zu können. Was immer du publizierst: Deine Artikel sollten sich in der Wahrnehmungswelt deiner Kunden bewegen. Sprich seine Sprache.

Phase 2: Interesse

Dein Kunde ist schon einen Schritt weiter, er hat etwas gelernt. So nach und nach wird ihm klar, wie man das nennt, was ihn stört, und welche Lösungen auf dem Markt sind.

Stellen wir uns vor, er fühlt sich erschöpft und weiß, dass er sich auf dem Weg zu einem Burn-out befindet. Er könnte darüber nachdenken, sich besser zu organisieren; mit seiner Führungskraft zu reden und Aufgaben abzugeben; sich für einen Yoga-Kurs anzumelden. Eventuell lernt er in dieser Phase von dir, was er mit einem Coaching gewinnen kann.

Phase 3: Anbieterauswahl

In der dritten Phase hat sich dein Kunde mit Lösungswegen vertraut gemacht und sich für einen entschieden. Nun sucht er nach einem Anbieter.

In Beratung und Coaching kommt es ganz besonders auf das Vertrauen an. Aus gutem Grund schlägt hier die Stunde der Webinare, denn dein künftiger Kunde erlebt dich live und kann ein Gefühl für dich entwickeln. Überlege dir, wie du ein Stück mehr an Nähe herstellen kannst. Auch ein Video ist ein deutlicher Schritt nach vorn.

Phase 4: Kaufgespräch

Herzlichen Glückwunsch, dein Kunde hat Kontakt zu dir aufgenommen. Bis hierher hat er sich bereits intensiv mit dir beschäftigt. Man sagt, dass die Kaufentscheidung zum Zeitpunkt des persönlichen Kontakts zu 80 Prozent gefallen ist.

Für mich kann ich sagen: Das kommt mir plausibel vor. Bist du erst im Gespräch, zählen Geduld und Aufmerksamkeit. Der Auftrag ist nicht mehr fern.

Wer ist dein Kunde?

Ganz offensichtlich funktioniert der Prozess nur, wenn du eng auf die Fragen und Bedürfnisse deiner Kunden eingehst.

Stellen wir uns vor, du bietest Teambuilding-Maßnahmen an. Dann ist es ein großer Unterschied, ob du Personalentwickler in einem Konzern oder Inhaber von kleinen Unternehmen ansprechen willst.

Der Profi in der Personalabteilung eines Konzerns fragt sich etwa:

  • Kann der Anbieter fachlich, was ich brauche?
  • Mit welchen Methoden arbeitet er? Wie geht er an eine Aufgabe heran?
  • Kann er sich in einem Konzern bewegen? Passt er zu uns?
  • Kann ich ihn auf unsere Leute loslassen?
  • Wie kann ich meine Entscheidung für ihn rechtfertigen?

Der Inhaber eines 30-Personen-Software-Unternehmens möchte vielleicht wissen:

  • Die großen Konzerne schnappen mir die Mitarbeiter weg. Ich muss meinen Leuten etwas bieten. Wird die Aktion die Stimmung verbessern? Ist sie gut für mein Arbeitgeberimage?
  • Ich will, dass sich meine Firma zu einem modern geführten Unternehmen entwickelt. Was bedeutet das noch mal?
  • Was kostet der Spaß und was bringt er? Der Anbieter sagt, dass sich etwas verändert. Doch was bewirkt die Veränderung? Wie funktioniert sie?
  • Auf wen lasse ich mich jetzt ein? Woran erkenne ich, dass der Anbieter seine Sache gut macht?

Starke Themen finden

Du siehst: Eine verkäuferisch wirkungsvolle Themenwahl baut auf deinem Zielkunden und deinem Angebot auf. Am besten fängst du bei deiner Überlegung mit deinem Wunschkunden an: Mach dich mit ihm vertraut, entwickele ein Angebot für ihn und leite dann deine Themen ab. So wird ein Schuh daraus.

Erst-Veröffentlichung im März 2018. Update im Februar 2023.


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Content-Marketing 2023

Content-Marketing 2023

Content-Marketing 2023 im Zeichen von Menschlichkeit und Nahbarkeit: Der Fokus, der sich für dich als Selbstständige(r) lohnt.

Was gibt es Neues im Content-Marketing 2023? Jahr für Jahr erscheinen im Herbst Prognosen darüber, wie sich das Content-Marketing im Folgejahr entwickeln wird. Nicht alles scheint mir für uns Selbstständige wichtig oder realisierbar. Einen Trend möchte ich jedoch mit dir teilen. Kurz zusammengefasst geht es darum:

Dokumentiere deine Expertise, anstatt Content zu produzieren: Lass dir also beim Arbeiten zusehen. Sei dabei menschlich und gestatte dir, nicht perfekt zu sein.

Es ist ein roter Faden, der sich durch alle Veranstaltungen zieht, die ich in letzter Zeit besucht habe. A. Lee Judge von Content Monsta etwa findet dazu die Formulierung „Be Content“. Ich habe ihn in einem Webinar des CMI gesehen – sehr beeindruckend.

Was ist gemeint?

Perfektion trennt

Wir kommen aus einer Tradition, in der professionelles Marketing gleichgesetzt war mit einem perfekten Auftritt: Design, Sprache, Botschaft – alles ist ausgefeilt und schick und das auf jedem Kanal.

Große Unternehmen treiben einen hohen Aufwand und leisten sich einen großen Mitarbeiterstab, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Uns Selbstständige hat das immer eingeschüchtert und gebremst, auf die kommunikative Bühne zu steigen. Das Gefühl „das reicht nicht“, hemmt.

Doch auch die Großen müssen sich inzwischen von der Perfektion und vollständigen Kontrolle verabschieden. Im sozialen Netz haben sich Käufer und Konsumenten selbstständig gemacht: Sie sprechen aus eigenem Antrieb über Marken und entwickeln Inhalte. Fachexperten in den Unternehmen melden sich mit Videos zu Wort. Lässt sich das alles noch kontrollieren und dem Corporate Design unterwerfen? – Nein, keine Chance.

Das Bild davon, wie professionelle Kommunikation sein sollte, verschiebt sich. Ein gut gestalteter, nutzerfreundlicher Auftritt hat nach wie vor seine Bedeutung. Doch zunehmend kommt eine andere Sehnsucht ins Spiel: Die Menschen wünschen sich echte Begegnungen. Gesprächsräume. Austausch. Dialog.

Sich hinter der Perfektion zu verstecken, schafft hingegen Distanz.

Content-Marketing 2023 steht für echte Begegnung, Gesprächsräume

Was bedeutet „Be Content“ in der Praxis? Ein Bäcker etwa könnte sich in der Backstube filmen und darüber zu sprechen, was ein gutes Brot ausmacht.

Für uns in den beratenden Berufen finde ich die Umsetzung nicht ganz so einfach. Wer mich beim Arbeiten zuschauen wollte, sähe mich tippend und klickend. Für ein Video gibt das wenig her.

Wir können jedoch sehr wohl über Aufgaben sprechen, die wir mit und für unsere Kunden lösen. Oder wie wir selbst mit Problemen und Hürden umgehen.

Zeig dich. Du bist O.K.

„People engage with People – not Logos“, sagt der bereits weiter oben erwähnte A. Lee Judge. Die Herausforderung liegt darin, sich menschlich und fehlerbehaftet zu zeigen, und das in der Öffentlichkeit. Das kostet Mut.

Wer sich bewegt, macht Fehler. Es kann nicht anders sein. Zudem dreht sich die Welt und wir uns mit ihr. Es wird zwangsläufig dazu kommen, dass wir in Zukunft einmal auf ältere Videos und Artikel von uns zurückblicken und den Kopf schütteln. Doch das gehört dazu.

Kommunikationsprofis im Vorteil

Der Trend hin zu Begegnungen und Gesprächsräumen sollte für Coaching-nahe Berufe eine gute Nachricht sein. Kommunikation wird zu etwas, das in den Seminar- und Coaching-Räumen ohnehin passiert – und nichts, was man sich auch noch „draufschaffen“ muss. Was sagst du: Bist du dabei?


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