Spannend schreiben: Tipps für deine Blog-Artikel

Spannend schreiben: Tipps für deine Blog-Artikel

Mehr Abwechslung für die Gestaltung deiner Blog-Artikel

Spannend zu schreiben, ist ein Wunsch vieler Blogger. Demgegenüber steht der Wunsch der Web-User nach kompakten, leicht zu lesenden Inhalten. Der Versuch, einen Spannungsbogen im Stil von Hitchcock zu entwerfen, ist deshalb keine empfehlenswerte Strategie. Vielmehr möchten deine Leser und Leserinnen schon zu Beginn wissen, was sie von deinem Artikel erwarten dürfen und weshalb sie ihm Aufmerksamkeit schenken sollten.

Das Beste solltest du deshalb an den Anfang stellen. Hebst du es für den Schluss auf, erreichst du die wenigsten deiner Leser, denn Artikel werden meist nicht bis ans Ende gelesen.

Dennoch gibt es Möglichkeiten, deine Blog-Artikel attraktiv zu gestalten. Hier sind zwei Ideen, die dich vor ermüdenden „Besinnungsromanen“ bewahren: 

Gib deinem Thema eine Gestalt

Mach den Konflikt oder das Thema deines Artikels zu einer Person oder zu einer Figur. Zwei prominente Beispiele sind

Den Scheinriesen mag ich besonders: Aus der Ferne wirkt er bedrohlich. Doch sobald man ihm näher kommt, schrumpft er auf ein menschliches Maß. Schöner kann man die Angst vor dem Fremden nicht beschreiben!

Die Methode der Personifizierung eignet sich besonders bei schwierigen, provokativen oder beängstigenden Themen. Sie hat gleich mehrere Vorteile: 

  • Solange du mit offensichtlich erdachten Figuren arbeitest, kannst du ihre Eigenschaften und ihr Verhalten problemlos überzeichnen. Du transportierst dein Anliegen eindeutig und klar. 
  • Zugleich ist es einfach, deine Geschichte mit einem Augenzwinkern zu erzählen. Du öffnest ein Fenster für eine Prise Humor.
  • Schließlich machst du deine Leser auf mögliche blinde Flecken aufmerksam, ohne sie anzugehen. Vordergründig geht es ja um die Figur. Der Leser ist frei, seine Schlüsse zu ziehen und deine Geschichte auf sich zu beziehen – oder eben nicht. 

Mehr Beispiele? Vor einigen Jahren habe ich das Leid der missachteten Webseite beklagt: „Fünf Wege, Ihre Webseite zu demotivieren“, hieß der Titel. Kürzlich wurde der Redaktionsplan zum treuen, jedoch allzu vertrauten Lebenspartner.

Eine bewusst straffe Struktur wählen

Wenn du weißt, dass deine Leser knappe und fokussierte Informationen schätzen, dann gib ihnen doch, was sie mögen.

Ob du deine Gedanken in epischer Länge ausbreiten solltest, ist ohnehin fraglich. Die Experten streiten sich. Knackiger und besser zu lesen sind meist die zugespitzten Artikel. Wirf also ein Schlaglicht auf dein Thema und hebe dir eine erschöpfende Abhandlung für ein Buch auf. 

Beispiele für stark strukturierte Inhalte findest du überall:

  • Die Sendung „Quarks & Co.“ überrascht uns Zuschauer regelmäßig mit erstaunlichen Fakten. Diese Highlights präsentieren die Fernsehmacher Schlag auf Schlag unter der Überschrift „Ding Nummer 1“ bis „Ding Nummer 10“. So präsentieren sie die wichtigsten Fakten zum Staunen und Wissen, ohne unnötig Zeit zu verlieren. 
    Versuche, eine vergleichbare Aufzählung auf ein Thema deiner Wahl zu übertragen. Was hat dein Thema zu bieten? Fakten oder Impulse oder sind es Tipps? Die Tipp-Liste ist die bekannteste, aber nicht die einzige Ausprägung für stark strukturierte Info.
  • Was hältst du davon, einen Konflikt oder ein Problem aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten: Was etwa sehen im Falle eines Teamkonflikts der Teamleiter und die Mitarbeiter? Und was fällt dir als Experte oder Expertin auf? Ein Problem – drei Sichten. Wenn dir die Struktur zusagt, kannst du entlang dieses Musters eine ganze Artikelreihe aufsetzen und die typischen Konflikte deines Arbeitsbereichs aufarbeiten. 
  • Bei einem Verlag habe ich einen „Waschzettel“ gefunden: Er präsentierte in viermal zwei Sätzen, was ich als Käuferin eines neuen Buchtitels wissen sollte: Worum geht es? Worum geht es wirklich? Was verpasse ich, wenn ich das Buch nicht lese? Was zeichnet die Autorin aus? Wenn dir die Form gefällt, baue sie dir für deine Zwecke um. Vielleicht so: 
    – Worum geht es?
    – Worum geht es wirklich?
    – Was musst du wissen?
    – Was hast du davon?
    – Wie geht es jetzt weiter?

Viel Spaß beim Schreiben und viel Erfolg!


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Emotionale Texte schreiben für die Website

Emotionale Texte schreiben für die Website

Emotionale Texte für Websites in drei Schritten – Tipps für Coaches und Berater

Auf den ersten Blick wirken die Texte auf den Websites von Weiterbildungsprofis oft vollkommen richtig. Sie sind prägnant und klar. Alles wunderbar – und trotzdem bleibt der Kick aus. Die Seite berührt nicht. Es fehlt die Farbe. Was lässt sich da machen?

Emotionale Texte in drei Schritten

So gewinnen deine Texte auf der Website mehr Emotionalität und Persönlichkeit.

Was tust du?

Was ich meine, möchte ich anhand eines Beispiels zeigen. Stell dir einen Konflikt-Coach vor. Auf seiner Webseite schreibt er:

„Ich bin Coach für Konflikt-Klärung“

Der Coach sagt, was er tut. Sofern er sich auf Konfliktlösungen spezialisiert hat, ist das eine richtige Aussage. Doch der Leser denkt sich: Ja, und? Der Bezug zu ihm und seiner Erfahrungswelt fehlt. Der emotionale Brückenschlag bleibt aus.

Was bewirkst du?

Der zweite Versuch lautet:

„In der Zusammenarbeit entwickeln Sie Wege, Ihre aktuellen Konflikte zu lösen. Zugleich erwerben Sie Fähigkeiten, die Ihre Konfliktfähigkeit grundsätzlich stärken.“

Der Coach schreibt darüber, was die Zusammenarbeit mit ihm bewirkt. Diese Variante ist insofern besser, als der Coach seinen Klienten erklärt, was sie langfristig mit ihm gewinnen. Er stellt den Nutzen heraus. Doch auch der zweite Versuch bleibt unterhalb des Optimums.

Was ist die positive Zukunftsaussicht?

Der Coach nimmt Anlauf für einen dritten Versuch und schreibt:

„Sie bauen Sicherheit im Umgang mit Ihren Kollegen auf, weil Sie deren Spitzen besser einordnen können. Sie lernen Strategien kennen, um Anfechtungen elegant zu begegnen. Zugleich gewinnen Sie Selbstvertrauen und Gelassenheit. Künftig haben Sie alles in der Hand, um ihre Ziele mit Charme und Konsequenz zu verfolgen.“

Die dritte Variante malt ein Bild im Kopf des Besuchers. Sie geht auf die Emotionen eines Kunden ein und entwirft ein positives, wünschenswertes Zukunftsbild.

Die drei Text-Entwürfe sind allesamt richtig und wichtig. Die dritte Variante bietet das größte Potenzial für eine Zusammenarbeit, da sie ein Bild davon zeichnet, wie sich ein Kunde in Konfliktsituationen fühlen wird. Mein Tipp geht dahin, alle drei Varianten zu verwenden, um Verständnis, Denken und Fühlen anzusprechen:

  • Was tust du?
  • Was gewinnen deine Kunden mit dir – rational?
  • Wie ist die positive Zukunftsaussicht – emotional?

Emotionale Texte brauchen Mut

Viele deiner Kollegen, mit denen ich bereits gearbeitet habe, hätten allerdings Bedenken, die letzte Variante freizugeben.

Angst vor falschen Versprechungen

Der Erfolg im Coaching hängt von der Bereitschaft des Klienten ab, seinen Teil zu leisten. Die meisten Coachs haben ein ungutes Gefühl damit, etwas zu versprechen, das sie nur bedingt beeinflussen können. Es ist eine Frage der Aufrichtigkeit im Verkauf.

Eine mögliche Lösung liegt darin, eine Beratungsmethodik (Signature System) zu entwickeln. Coaches und Berater mit einem solchen Angebot sind im Vorteil. Sie können auf einen erprobten Weg verweisen und zugleich die Bedingungen für den Erfolg nennen. Ihre Botschaft lautet: „Wenn du dich auf diesen Weg einlässt, kann ich dir folgende Transformation in Aussicht stellen. Schau: Diese Kunden sind den Weg bereits erfolgreich gegangen.“

Angst vor zu starker Fokussierung

Für mein Text-Beispiel hatte ich einen engen inhaltlichen Fokus gewählt: Der Coach spricht Konflikte im Berufsleben an – keine Paar-Konflikte, keine Eltern-Kind-Konflikte und keine Schul-Konflikte. Zudem wählt er die Worte „Eleganz“ und „Charme“ und spricht damit eher Frauen als Männer an. Es wird Leser geben, die sich von dem Text nicht abgeholt fühlen. Frauen in beruflichen Konflikten jedoch umso mehr.

Wenn du Konflikte ganz allgemein bearbeitest, bleibt dir nichts anderes übrig, als dich sprachlich ins Ungefähre zu flüchten. Deinen Kunden erreichst du damit allerdings nicht mehr. Mach dir bewusst, dass ein verkäuferischer Text ein schriftliches Gespräch ist – und dein Kunde ein Mensch mit Wünschen, Träumen und Ängsten. Genau dort will er abgeholt werden.

Für starke verkäuferische Texte solltest du eine Portion Emotionalität mit ins Spiel bringen. Sei mutig und werde konkret, denn nur so kannst du die Aufmerksamkeit und das Herz deiner Besucher gewinnen.

Update vom 29. April 2019

Fünf Empfehlungen, die deine Über-mich-Seite verbessern

Fünf Empfehlungen, die deine Über-mich-Seite verbessern

Tipps für einen echten Besuchermagneten deiner Website

Die Über-mich-Seite ist eine der wichtigsten auf deiner Website. Deine Besucher wollen wissen, wer du bist, und auf wen sie im Falle einer Zusammenarbeit treffen. Kein Wunder also, dass die Seite auf der Hit-Liste der meist geklickten auf Platz zwei steht. Bei mir ist es so und bei vielen anderen Bloggern habe ich es so gelesen.

Die Über-mich-Seite ist zugleich eine der schwierigsten: Was soll man bloß schreiben, was weder banal noch abgedroschen oder anmaßend klingt?

Fünf Tipps für deine Über-mich-Seite

Hier sind fünf Empfehlungen. Teils von mir, teils von Berufskollegen:

Perspektivwechsel

Die Bezeichnung „Über mich“ ist ein bisschen irritierend, denn auch auf der Über-mich-Seite geht es um deine Besucher und Kunden.

Es ist in etwa so, wie in einem Vorstellungsgespräch: Die Aufgabe der Seite liegt nicht etwa darin, deine Lebensgeschichte aufzurollen. Vielmehr geht es um Erfahrungen, deine Arbeitshaltung und Thesen, die für die Zusammenarbeit wichtig sind. Schau mal in deine Positionierung und entscheide, worauf es ankommt.

Material sammeln

Für Ideen und Material zum Warmlaufen empfehle ich dir das PDF „Über mich“ von Ricarda Kiel, Die gute Website. Ausführlich, pragmatisch, überzeugend: Ich habe nichts Vergleichbares gefunden. Richtig toll!

Spannung erzeugen

Auch Über-mich-Seiten dürfen spannend sein, sagt Dr. Annika Lamer und gibt zugleich Tipps für die Umsetzung: Erst Wendepunkte geben einer Geschichte die richtige Würze. Wenn Du mehr erfahren willst, kommst du hier zu ihrem Artikel: Ihre Über-mich-Seite mit Twist.

Vita visuell erzählen

Kunden, insbesondere Profis wie Personalentwickler, interessieren sich ganz dringend für die Berufserfahrung eines Trainers oder Coachs vor der Selbständigkeit. Nur – wie bringt man sie auf den Punkt? Die beruflichen Stationen im Stil eines klassischen Lebenslaufs aufzuzählen, ist für eine Website ganz schön langweilig und unübersichtlich.

Alternativ kannst du mit Balkendiagrammen oder mit Zahlen arbeiten: Wie viele Jahre Führungserfahrung hast du? Wie lange hast du in einer Branche gearbeitet? Wie viele Coachings hast du schon durchgeführt? Mit Zusammenfassungen wie diesen betonst du die Stärken deiner Vita.

Die neueren Website-Systeme bieten dazu fertige Module an. Eine prima Sache. Nur um eines bitte ich dich: Lass den Witz mit den 800 Tassen Kaffee, die dein Team trinkt, und den 600 Brötchen, die ihr dazu vertilgt. Der ist mir schon zu oft begegnet.

Postion beziehen, sich abgrenzen

Über-mich-Seiten, die von Wandern und Lesen erzählen, sind ganz schön fade. Wenn sich in der Beratung ein solches Szenario abzeichnet, frage ich nach Aufträgen, die der jeweilige Trainer oder Coach trotz guter Bezahlung abgelehnt hat, einfach auch Überzeugung. Wofür jemand steht, wird ja oft erst im Konflikt deutlich.

Sprich darüber, was du tust, und wofür du wirklich nicht zu haben bist. Gerade wenn du schon lange im Geschäft bist, ist das ein starkes Signal.

Personalleute erzählen, dass sie Trainer und Coaches nach der fachlichen Passung zur Aufgabe, nach Erfahrung und Persönlichkeit auswählen. Auch das Team, mit dem du arbeitest, kann das Zünglein an der Waage sein. In der Weiterbildung ist das eine Binsenweisheit: Deine Leistung und deine Persönlichkeit sind nicht voneinander zu trennen. Deine Persönlichkeit zählt. Deshalb lohnt es sich, die Über-mich-Seite aufmerksam zu gestalten.

Wenn du ein paar Anregungen gewonnen hast – sehr gut! Welche „Über mich“-Seite ist dir als besonders überzeugend aufgefallen? Schreib doch mal.

Blog-Kommentare schreiben

Blog-Kommentare schreiben

Was dem Künstler der Applaus, ist dem Blogger ein schöner Kommentar. Gerade weil er Mühe macht. Ein Blogger weiß zu schätzen, wenn sich jemand Zeit genommen hat.

Kommentare sind Auszeichnung, Ermutigung – ganz und gar großartig, wenn …. Ja, wenn. Und da geht es los: Aus der Sicht des Bloggers mischt sich unter die wenigen wertvollen Kommentare eine ganze Menge Spam. Er muss jeweils entscheiden: freischalten oder löschen? Meist ist die Entscheidung einfach. Manchmal nicht.

Hier meine Empfehlungsliste, damit dein Kommentar gut ankommt:

Blog-Kommentare zum Freischalten

Ein weiterführender Gedanke

Ein ergänzender Gedanke ist der Klassiker unter den Kommentaren. In die gleiche Gruppe gehören eigene Erfahrungen und Beispiele. Leser schreiben sie nur, wenn ihnen der Artikel einen Impuls gegeben hat. Sie sind das Sahnehäubchen mit Kirsche unter den Kommentaren.

Du hast einen Artikel gefunden, der dich zum Weiterdenken anregt? Du weißt nicht, wie du anfangen sollst? Versuch es doch einmal so:

„Prima Artikel, vielen Dank! Mir ist noch ein Gedanke durch den Kopf gegangen …“
„Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht …“
„Da ist was Wahres dran. …“
„Vielen Dank für Ihren Artikel. Ihren Gedanken finde ich treffend. Mir ist es auch schon so ergangen …“
„Ihr Artikel hat mir gefallen. Hier mein spontaner Kommentar …“
„Das kenne ich auch. Ganz ähnlich ist es zum Beispiel …“
„Ihr Artikel hat mich zur Überlegung gebracht, ob …“

Kommentare können kurz sein, das müssen sie aber nicht. Ich habe schon Kommentare im Umfang von 250 Wörtern und mehr bekommen. Das ist in Ordnung, wenn der Kommentar beim Thema bleibt.

Wenn du merkst, dass du mehr schreiben willst, kann ein eigener, neuer Artikel die bessere Lösung sein. Du betreibst keinen eigenen Blog? Vielleicht räumt dir der Autor einen Platz für einen Gastbeitrag ein. Fragen lohnt.

Dankeschön

Ein Dankeschön in der Kommentar-Funktion ist sehr viel beständiger als ein Feedback bei LinkedIn oder Facebook. Deshalb freut sich der Blogger ganz besonders über ein Dankeschön auf diesem Weg.

Das Dankeschön beschränkt sich oft auf einen Satz. Wegen der Kürze kann sich der Blogger darüber unsicher sein, ob er es mit Spam zu tun hat. Gestalte deinen Kommentar am besten persönlich, wenn du und der Blogbetreiber sich bisher noch nicht kennen.

Vielen Dank für die Anregungen …. Herr X.“
„Vielen Dank für die hilfreichen Hinweise …, Frau Y.“
„Liebe Z – danke für einen guten Artikel und starkes Argumentieren.“
„Toll, V, danke für den erhellenden Artikel.“

Gegenposition

Eine abweichende Haltung ist nicht schlimm. Sie bereichert die Diskussion. Es gehört schlicht zum guten Stil, sie freizuschalten. Schlimm sind Hass-Pamphlete.

Wenn du eine abweichende Meinung anbringen möchtest, bleib einfach sachlich, höflich und argumentiere ordentlich – so wie du es an anderer Stelle auch tun würdest. So bleibst du voll und ganz im üblichen Verhaltenskorridor.

Du musst ja nicht gleich den ganzen Artikel verreißen. Vielleicht steigst du so ein?

„Ich gebe jetzt mal den Diplom-Bedenkenträger …“
„Da habe ich aus vielen Gesprächen ein anderes Bild gewonnen …“
„Spannender Beitrag, den ich von zwei Seiten betrachte….“
„Eine hervorragende Analyse. Einige Aspekte würde ich anders gewichten. …“

Zwiespältige Blog-Kommentare

Fremder Blog als Werbeplattform

Ein Grenzgang sind Kommentare, die einen Artikel kritisieren und zugleich die Leistungen des Kommentators ins beste Licht rücken.

Alles, was recht ist: Dass sich ein Blogger auf der eigenen Plattform in den Schatten gestellt sieht, während sich der Kommentator präsentiert – das geht doch zu weit. Andere mögen das anders sehen, aber ich finde: So einen Kommentar muss der Blogger nicht freigeben. Ich tu’s jedenfalls nicht.

Gut gemacht

Wenn du einen Kommentar schreibst von der Art „toll“, „klasse Beitrag“, „gut gemacht“, ist es sehr wahrscheinlich, dass ihn der Blogger beim Spam einordnet. Spammer kommentieren nämlich genau so. Falls du und der Blogger sich nicht persönlich kennen, leitet ihn dein möglicherweise freundschaftlich-ermutigend gemeinter Kommentar in die falsche Richtung.

Geht gar nicht

Spam

Über Spam in deutscher, russischer, koreanischer oder englischer Sprache müssen wie nicht lange reden. Spam ist ein Ärgernis – nicht mehr und nicht weniger.

Ausdruck, Form

Volksverhetzende oder diskriminierende Kommentare sind verboten. Blogger dürfen sie erst gar nicht freischalten. Das ist Gesetz. Dieser Fakt ist ein wichtiger Grund, weshalb die meisten Blogger den ersten Kommentar eines Kommentators manuell freigeben. Bei dieser Regelung gehen alle folgenden Kommentare des gleichen Kommentators auf dem Blog sofort online.

Es gibt Kommentare, die nicht gesetzwidrig sind, die ich aber trotzdem nicht veröffentliche. Alles, was sprachlich in die Nähe von Fäkalien oder Gosse rückt, hat auf meinem Blog keinen Platz. Das ist eine Entscheidung, die jeder Blogger für sich trifft. Andere mögen großzügiger sein.

Die Textbeispiele sind an echte Kommentare auf meinem Blog angelehnt. Meinen Kommentatoren gilt deshalb ein dickes Dankeschön!


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Wenn ich nochmal starten würde: Bloggen für Einsteiger

Wenn ich nochmal starten würde: Bloggen für Einsteiger

Martin Grünstäudl hat einmal mehr zu einer Blogparade zum Thema „Bloggen für Einsteiger“ eingeladen: Meine besten Tipps für Blog-Anfänger. Vielen Dank, lieber Martin, für ein weiteres wunderbares Thema!

Gleich einer meiner ersten Artikel war ein echter Erfolg: „Twittertypern: Wie twittern Trainer, Berater und Coaches?“ hieß der Titel. Halb im Blindflug hatte ich vieles richtig gemacht: Twitter war gerade in der Diskussion – mein Thema also aktuell. Ich hatte eine Übersicht über Gepflogenheiten aufgestellt, mit der jeder Trainer und Berater sein eigenes Verhalten vergleichen konnte. Und schließlich hatte ich mich positioniert und mich gegen den üppigen Gebrauch von weisen Sprüchen und Zitaten gewandt.

Gerade der letzte Punkt hat mir eine ganz beachtliche Liste von Kommentaren eingebracht und zwar von Personen, die ich bis dahin nicht kannte. Nicht jeder war meiner Meinung, aber das war nicht schlimm. Der Tonfall war freundlich-sachlich. Eine Bloggerin hat sogar Kontakt zu mir aufgenommen, der mir am Ende drei Vorträge eingespielt hat. Was für ein fulminanter Einstieg! Ich erinnere mich an zitternde Hände und weiche Knie.

Bloggen für Einsteiger: sieben Learnings

Danach fing ich an zu lernen und das ist meine persönliche Lessons-Learned-Liste:

Anspruchsvoll sein

Mit „anspruchsvoll“ meine ich nicht etwa „schwierig“. Mir geht es um die eigene Haltung zum Thema: Die Leser merken, wo Feuer brennt. Die Frage am Anfang eines Artikels heißt deshalb für mich: Weshalb beschäftigt mich die Frage? Möchte ich wirklich etwas sagen?

Was gut ist, bestimmt der Leser

Ein Artikel ohne Herzblut ist langweilig. Deshalb muss aber ein engagierter Artikel nicht unbedingt zum Renner werden. Fachlich zu tief in ein Thema einzusteigen, zum Beispiel, birgt die Gefahr, den Lesern wegzulaufen. Vorsicht, deshalb, liebe Fachmänner und Fachfrauen: Bleibt in der gedanklichen Welt der Leser.

Position beziehen

Auf meinem Blog gibt es eine ganze Menge Knowhow-Artikel. Die sind O.K. Das meiste Feedback bekomme ich jedoch, wenn ich Position beziehe: Leser haben dann die Chance, ihre Meinung mit meiner zu vergleichen und ihre eigene Haltung zu bilden. Eine Meinung ist, so gesehen, dialogorientierter als reines Knowhow. Mit einem Wissens-Artikel stelle ich mich – bildlich gesprochen – auf einen Expertensockel und verkünde der staunenden Welt meine Weisheiten. Ich übertreibe, natürlich. Aber danach gefragt, was die Stärke eines Blogartikels im Vergleich zu einem Fachartikel oder Whitepaper ausmacht, würde ich die Grenze hier ziehen.

Netzwerken

Gleich zu Anfang haben sich bei mir fremde Kommentatoren eingefunden. Ich hatte Glück, denn auf lange Sicht haben sich internetaffine gute Bekannte als wichtigste Kommentatorenquelle erwiesen. Ihre Kommentare haben neue Kommentatoren ermutigt, ebenfalls ein paar Sätze zu schreiben. Es ist wie mit einer Gaststätte: Wo schon Leute sind, muss etwas gut sein. Der Effekt lässt sich fördern: Es lohnt sich, die eigene Adressdatei nach Online-Kooperationspartnern zu durchforsten und sie anzusprechen.

Im Stil einladend bleiben

Jeder Versuch der Provokation oder ein Hinweis auf Schwachstellen wird mit sofortigem Aufmerksamkeitsentzug bestraft. Ich habe einige Zeit gebraucht, um das zu verstehen: Es gibt so viel anzusehen und zu lesen, dass ein Leser niemals alles schaffen kann. Wer will sich da schon ärgern lassen?

Regelmäßig schreiben

Zu Beginn habe ich jede Woche einen Artikel veröffentlicht, später jede zweite Woche und dann gab es eine Phase, in der ich für drei Monate ganz ausgestiegen bin. Die Zahl der Leser marschierte im Gleichschritt mit – und das ist nicht gut. Jedes Nachlassen bedeutet Leserschwund: Wenn eine große Leserschaft das Ziel ist, sollte man den Schwung des Neuanfangs nutzen und bei der Stange bleiben.

Die Artikel vermarkten

Der schönste Artikel nutzt nichts, wenn ihn keiner liest. Er will bekannt gemacht werden bei LinkedIn, Facebook, Instagram und auf allen anderen Kanälen, auf denen du dich bewegst.

Bloggen für Einsteiger – weshalb es sich lohnt

Inzwischen bin ich in meinem fünften Blogger-Jahr und kann sagen: Wer nach „Trainermarketing“ sucht, findet mich – ganz ohne Google-Adwords. Hinsichtlich der Kundengewinnung passiert das, was ich zu Beginn nur hoffen konnte, weil es in den Ratgebern stand: Interessenten finden meine Seite, lesen meine Artikel, fassen Vertrauen und rufen an: „Ich surfe schon seit einer Stunde auf ihrer Seite. Sie sind die Frau die ich brauche“ ist ein Original-Zitat vom Beginn dieses Jahres. Das ist doch toll, oder?


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