So findest du es heraus

Eine Kundin beschäftigt sich mit dem „Betrieblichen Eingliederungsmanagement“. Kurz gesprochen geht es darum, Menschen nach einer Erkrankung wieder in das Berufsleben einzugliedern, möglichst in den eigenen Betrieb.

Ein wertvolles Anliegen, in jeder Hinsicht. Doch hattest du den Begriff zuvor schon einmal gehört?

Vielleicht. Zu meiner Leserschaft gehören immerhin viele Coachs und Berater. Doch insgesamt zeichnet sich ab: Kaum ein Mensch ist mit dem Wort „Betriebliches Eingliederungsmanagement“ vertraut.

Wie kommst du in so einer Situation zu den Themen und Begriffen, die deine Wunsch-Leser und Kunden als lesenswert empfinden? Wie sprechen sie von deinem Thema? Mit welchen Keywords recherchieren sie?

Wie erreichst du deine Leser*innen?

Möglichkeiten, um der Sprache deiner Kund*innen und Leser*innen auf die Spur zu kommen: 

Abfragen bei ChatGPT

ChatGPT erlaubt dir in verschiedenerlei Hinsicht, den Lesewünschen deines Publikums auf die Spur zu kommen. Hier drei Beispiele:

Blog-Artikel Outline

Lass dir von ChatGPT eine umfassende Gliederung für einen Artikel entwerfen, abgestimmt auf die Bedürfnisse deines Publikums und wähle die für dich spannenden Teile aus. Dies ist der Prompt:

Schreibe eine detaillierte Blog-Gliederung zum Thema [dein Thema mit H2, H3, Zwischenüberschriften und Aufzählungspunkten].

Google-Suchbegriffe

Auf Wunsch wirft dir ChatGPT die wichtigen Suchbegriffe aus, mit denen dein Publikum recherchiert. Verwende dazu diese Prompts:

Erstelle eine Liste von zehn Keyword-Ideen zum Thema [dein Thema] für [dein Publikum].

Verfeinere die Liste mithilfe des folgenden Befehls:

Schlage ausschließlich Keywords mit hohem Suchvolumen vor (basierend auf der vorherigen Suche).

Die Ergebnisse basieren auf Daten von vor zwei Jahren. Am besten prüfst du ihre Aktualität mit dem Keyword-Planner von Google.

Kunden gehen einen Entscheidungsweg, bevor sie dich ansprechen. Zu Beginn haben sie andere Fragen als am Schluss. Du möchtest wissen, welche Informationen sie zu welchem Zeitpunkt benötigen? Bitteschön!

Clustere diese Keyword-Liste nach den Trichterstufen: Top-of-the-Funnel-, Middle-of-the-Funnel- oder Bottom-of-the-Funnel-Keywords (auf der Grundlage der vorherigen Suche)

Themenrecherche

Möchtest du vielleicht ein paar Ideen, zu denen du publizieren könntest? ChatGPT lässt dich nicht im Stich. Frage die KI mit diesem Befehl:

Schlage Blog-Themenideen für [dein Thema] vor, die bei Google ranken.

Kunden-Persona mit KI

Fans und Follower zielgenau erreichen, Kunden aus dem Herzen sprechen: Das wünschen wir uns schon lange. Doch für Selbstständige war es bisher ausgesprochen schwierig, eine Kunden-Persona mit Aussagekraft zu zeichnen.

Inzwischen sind mehrere Anbieter auf dem Markt, die Kunden-Personas mithilfe von KI entwickeln: mit ihren Wünschen, womit sie hadern, wo sie sich informieren, wie du sie erreichen kannst.

Gut gefallen hat mir das Angebot des Persona Instituts. Unter der Überschrift „Daten statt raten“ entwickelt sie Personas, mit der du wirklich arbeiten kannst, und das zu einem Preis, der auch für Selbstständige und kleine Teams tragfähig ist. Anbieter wie das Persona Institut erlauben es Selbstständigen wie uns, ihre Kommunikation in die Profi-Liga zu heben. Großartig!

Hier findest du Beispiel-Personas.

Recherche im Netz

Mit Google sprechen die Menschen offener als mit ihrem Partner, heißt es. Aus dem Rechercheverhalten der Google-Nutzer kannst du deshalb die Interessen und die Sprache deiner Leser*innen ableiten. 

Es gibt viele Möglichkeiten, diesen Schatz zu heben. Zwei stelle ich dir hier vor:

Autoergänzung bei Google

Sobald du die ersten Buchstaben deines Suchbegriffs bei Google eintippst, ergänzt Google geläufige Suchbegriffe. Weiter unten siehst du ein Beispiel für „Depression Mitarbeiter“.

Du siehst, mit welchen Suchbegriffen die Google-Nutzer suchen. Doch welcher von den ausgewiesenen Begriffen ist der aussichtsreichste für dich?

Klicke einen der Begriffe an, dann siehst du oben vor dem ersten Eintrag das jeweilige Suchvolumen. Indem du dich durch die Begriffe durcharbeitest, bekommst du einen Eindruck von der Bedeutung der verschiedenen Begriffe.

Ubersuggest von Neil Patel

Versuche es alternativ einmal mit Ubersuggest von Neil Patel. Das Tool gibt es in einer kostenfreien und kostenpflichtigen Version.

Im Beispiel habe ich „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ eingegeben. Das Schöne hier: Das Tool wirft ähnliche und verwandte Suchbegriffe aus.

Die „betriebliche Gesundheitsförderung“ stellt sich in der Auswertung deutlich besser als das „betriebliche Gesundheitsmanagement“. Die Kundin könnte einen Artikel „Betriebliche Gesundheitsförderung und betriebliches Gesundheitsmanagement: Gemeinsamkeiten und Unterschiede“ aufsetzen, um am hohen Suchvolumen teilzuhaben.

Ob sie mit einem solchen Artikel die richtigen Leser erreichen würde? Das kann ich nicht sagen, da ich mich im Thema zu wenig auskenne. Doch die Frage solltest du natürlich ebenfalls bedenken. 

Interviews mit Kunden

Ein wenig Mut gehört dazu, doch dafür ist das Ergebnis unschlagbar wertvoll: Frage Kunden oder mögliche Kunden, wie es ihnen mit deinem Thema ergeht: Welche Probleme sehen sie? Was würden sie gerne loswerden? Was beunruhigt sie? Was wünschen sie sich? Wie sähe die optimale Welt für sie aus?

Alle Fragen, Probleme und Wünsche sind Top-Themen für deinen Content. Zudem erfährst du, wie deine Kunden von deinem Thema sprechen. 

Am besten fährst du, wenn du dein Anliegen deinen Wunsch-Gesprächspartnern gegenüber offen kommunizierst: Sprich mögliche Interview-Partner*innen per Mail an und bitte sie um ein paar Minuten:

Ich möchte mein Angebot verbessern und ich bin dir sehr dankbar, wenn du mir etwas Zeit für ein (Telefon-/Zoom-/persönliches) Interview schenken würdest. Gerne möchte ich deine Sicht auf [dein Thema] kennenlernen und verstehen. Würdest du mich unterstützen?

Die Menschen sind oft hilfsbereit, wenn man sie offen anspricht. Außerdem verschaffst du deinen Ansprechpersonen die Gelegenheit, ihre Fragen bei dir abzugeben. Immerhin eröffnest du ihnen eine Aussicht auf eine Antwort.

Kollegen von mir geben unterschiedliche Empfehlungen darüber ab, wie viele Interviews du führen solltest. Klar ist: Mehr ist besser. Weniger als drei sollten es nach meiner Einschätzung nicht sein, fünf bis sechs sind besser. Wenn du bis dahin auf immer gleiche Wünsche und Themen triffst, bist du auf einem stabilen Pfad. Sollten die Antworten sehr unterschiedlich ausfallen, sind einige weitere Interviews sinnvoll.

Interviews sind das Beste, was du tun kannst. Sie verbessern die Ausrichtung deiner Kommunikation. Zudem unterstützen sie dich bei deiner Angebotsentwicklung. Du findest heraus, was deine Kunden auf Anhieb anspricht.

Umfragen

Ob LinkedIn, Instagram oder Facebook: Umfragetools gehören zum Standard der Plattformen. Setze sie ein, wenn du bereits ein kleines Publikum hast. 

Nach meiner Erfahrung solltest du die Fragen einfach gestalten, sodass deine Fans & Follower intuitiv antworten können. Mach es ihnen nicht so schwer: Sehen und klicken, heißt die Devise. 

Bedenke auch, dass die Umfragetools der Social Media häufig nur wenige Fragen zulassen. Für einen etwas umfangreicheren Fragebogen benötigst du eine Alternative, wie Jotform.

Auswertung 

Seit einiger Zeit werte ich die Reaktionen meiner Posts bei LinkedIn aus. Ich bin begeistert: Fünf Minuten Einsatz pro Woche – und ich gewinne einen neuen Blick darauf, was sich meine Follower wünschen.

LinkedIn etwa wirft dir die Interaktionen und die Impressions aus. Daraus lässt sich die Engagement-Rate sowie die Reichweite errechnen. Mehr braucht es für den Anfang nicht, um zu erkennen, welche Publikationen Resonanz erzeugen. 

Was nach meiner Erfahrung bedingt funktioniert

Häufig empfehlen Kollegen, Buch-Rezensionen zu lesen. In den Rezensionen selbst findest du wenig, was auf die Wünsche und Hindernisse deiner Kunden hinweist. Die Bücher, die die Leser als gut empfinden, sind jedoch ein Hinweis darauf, wie du dein Thema am besten präsentierst. 

Auch Diskussionsforen gelten als gute Quelle. Ich meine: Es kommt darauf an. Wenn es um Technik geht, mag das stimmen, denn es schadet nicht, zuzugeben, dass man hier und dort Unterstützung benötigt. Anders sieht es mit Themen aus, die den Absender angreifbar machen. Öffentliche Diskussionen sind in dem Fall nicht die erste Wahl.

Bei meiner Kundin und ihrem Thema der Wiedereingliederung erwarte ich aus dieser Quelle wenig. 

Meine Tipps habe ich so ausgewählt, dass du sie als Selbstständige*r realisieren kannst. Die Methoden lassen sich selbstverständlich kombinieren. So würde ich mit Google anfangen und versuchen, eine Richtung auszumachen. Die Kundeninterviews eignen sich für das Finetuning. Ich wünsche dir viel Erfolg!

Update März 2023 / Artikel erstmals erschienen im August 2022.


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